Social Media: Fakten & Trends für den Business-Einsatz.
In unserem „Social Media kompakt“ gehts um die Nutzerzahlen und Nutzungsdauer auf den verschiedenen Plattformen, in Kanälen und Netzwerken. Aus der täglichen Praxis empfehlen wir die aktuellen optimalen Bildgrößen für Ihre jeweiligen Accounts, Profile und Posts. Schnell umzusetzen sind verschiedene kuratierte Expertentipps, mit denen Unternehmen im Social Web erfolgreich werden oder bleiben: Bspw. dem Social Media Audit. Heiß diskutiert werden dagegen sinnvolle und unsinnige Metriken & KPI zur Erfolgsbewertung. Kurz: Hier erfährt jeder Social Networker, was er im Business-Alltag wissen sollte, um mitreden und handeln zu können. (André Gotzens)
Publikumsbasis: Deutsche Nutzerzahlen
Laut ARD/ZDF-Studie (2019) sind aktuell rund 90 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung (ab 14 Jahren) online. Das bedeutet, dass etwa 63 Millionen Menschen in Deutschland zumindest ab und zu das Internet nutzen. Die tägliche Nutzungsdauer beträgt dabei gut drei Stunden. Hier geht es zu einigen Key Facts der Studie (mit INFOGRAFIK – Preview s.u.). Auch die vollständige Ergebnispräsentation der von Kantar durchgeführten Grundlagenstudie in Form eines 14-seitigen PDF stellt die Forschungskommission kostenfrei und ungated zur Verfügung. Spannende Erkenntnisse sind unter anderem: Die Tagesreichweite für die mediale Internetnutzung ist stabil, für Videos stark und Audios leicht steigend. 6% der Bevölkerung nutzen mindestens monatlich Xing, 5% Twitter und LinkedIn. WhatsApp ist mit 76% die mit Abstand am meisten genutzte Anwendung. 63% nutzen es sogar täglich.
Fakt: 182 Minuten am Tag widmet der Durchschnittsdeutsche dem Internet.
Social-Media-Marketing
Wie das Deutsche Institut für Marketing in seiner Studie aus dem letzten Jahr (PDF, 22 Seiten Umfang) mitteilt, nutzen etwa 80 Prozent der befragten deutschen Firmen soziale Netzwerke. Vier Beispiele – aus der von Kathleen Jaedtke für HubSpot zusammengestellten Liste mit unterschiedlichem Fokus – sind:
... zählt im deutschsprachigen Raum etwa 16,4 Millionen Mitglieder. Das Karrierenetzwerk ist auf professionelles Netzwerken ausgelegt und damit perfekt fürs B2B-Marketing geeignet.
International ausgerichtet, ermöglicht das Portal den weltweiten fachlichen Austausch. Im August 2019 belief sich die Nutzerzahl in der DACH-Region laut Statista auf 13 Millionen Mitglieder.
YouTube
... ist die bekannteste Video-Plattform. Und die zweitgrößte Suchmaschine weltweit. Und die am dritthäufigsten besuchte Seite nach Google und Facebook. Videos bieten beste Voraussetzungen fürs Storytelling – das zeigt der derzeit beliebteste Markenkanal: LEGO (über 6 Milliarden Views).
Eine Facebook-Unternehmensseite hilft Ihnen, Ihre Marke zu entwickeln, eine Community aufzubauen und mit Kunden und Interessenten ins Gespräch zu kommen. Facebook bietet mit seinen Seiten-Insights zudem spannende Analysemöglichkeiten.
Wie wird Erfolg im Social Web gemessen?
Prognose: Engagement wird als Kennzahl zukünftig keine Rolle mehr spielen!
Meinungsmacher? Kennzahlen, die Ihren Social Media-Erfolg (nicht) abbilden
Likes, Shares, Follower – Hand aufs Herz, häufig wird die Beliebtheit eines Akteurs so schlicht gemessen. Doch wo heute die Relevanz von Influencer-Marketing immer weiter zunimmt, nimmt gleichzeitig die generelle Anzahl der Likes stetig ab. Dies bedeutet für uns, dass sich auch die Art und Weise ändern muss, wie wir den Erfolg von Kampagnen bewerten. Statt der bloßen Anzahl können bspw. neue Metriken wie Brand Fit und Markensympathie zu Rate gezogen werden. Für Marktforscher haben laut horizont.net Engagement-Raten ohnehin nur wenig Aussagekraft, da die schiere Zahl der Kommentare kaum etwas über die Beliebtheit eines Beitrags aussagt.
Sinnvolle KPI vs. Vanity Metrics
Auch Social Media-Experte Gero Pflüger (er twittert unter @geropflueger) äußert sich hinsichtlich bedeutungsloser Vanity Metrics und bezeichnet gleich eine ganze Reihe lieb gewonnener Messwerte, für sich betrachtet – also ohne einen Zusammenhang mit anderen Werten – als sinnlos. Dazu zählen eben besagte Anzahl der ...
- Follower, Fans, Abonnenten, Kontakte
- Likes, Favs, Herzchen, Reaktionen
- Kommentare
- Shares
- Views
- Klicks
-
erreichten Personen (Reichweite)
Sie sind als Unternehmer oder Marketing-Mensch nicht zum Spaß im Social Web unterwegs, sondern Sie wollen etwas erreichen. Vielleicht wollen Sie etwas verkaufen, vielleicht wollen Sie besseren Support bieten, vielleicht wollen Sie Ihre Kunden enger an sich binden. Was immer es ist, Sie müssen das zunächst einmal für sich formulieren und ein S.M.A.R.T.-Ziel definieren (spezifisch, messbar, anspruchsvoll, realistisch und terminiert).
Gero Pflüger empfiehlt daher auch ...
Legen Sie eine Schlüsselkennzahl fest, anhand derer Sie erkennen, ob Sie Ihr Ziel erreicht haben. Die Frage ist nur, wie messen wir ein derartiges Ziel? Auf den ersten Blick schon wird klar, dass Follower, Likes und Reichweite – die beliebtesten Vanity-Metriken – nicht dazu taugen, Ihren Erfolg zu messen. Denn keine sagt etwas über Ihren Ruf aus.
Und was ist mit SEO? Können Social Signals nicht das Suchmaschinen-Ranking einer Webseite beeinflussen?
Mit der anhaltenden Debatte über den Einfluss von Social Signals auf das Ranking einer Webseite beschäftigt sich Edgar Suppes auf AllFacebook. Zahlreiche Studien gehen der Korrelation zwischen Social Signals und dem Seiten-Ranking nach.
Bestandsaufnahme: Social Media Audit
Einmal am Start, lassen viele Unternehmen ihre Social Media-Kanäle einfach laufen. Jedoch ist die Social Media-Strategie ein immens wichtiger Teil des Geschäfts und verlangt daher nach einer regelmäßigen Überprüfung. Ein Social Media Audit dient dazu, Problembereiche zu identifizieren.
Micro Startups-Autorin Kayleigh Alexandria (twittert unter @getmicrostarted) zeigt fürs Upload Magazin mit dem Beitrag „Optimieren Sie Ihre Profile in 7 Tagen“, wie Unternehmen ihre Social Media-Aktivitäten prüfen und verbessern können.
Social Media-Praxis: optimale Grafiken & Bildgrößen für Profile, Medien und Beiträge
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte ...“ bedeutet: Bilder sind wichtige Kommunikationsmittel. Jedes Netzwerk hat seine eigenen Abmessungen und Formatvorgaben. Dazu kommt, dass diese ständig angepasst, getestet und Änderungen auch wieder verworfen werden, um bspw. die mobile Experience zu verbessern. Oder um Beiträge und Ads im Feed einheitlicher zu gestalten. Daher stellt sich für den Social Media-Manager die Frage nach der richtigen Bildgröße fürs Profil- oder Titelbild, den Post oder Tweet im Social Web immer wieder aufs Neue. Ungünstig gesetzte oder maskierte Bildausschnitte in den Previews können die Kernaussage einer Grafik zunichte machen. Und ungewöhnliche Seitenverhältnisse bei Foto und Video verderben selbst die Wirkung sorgfältig geplanter Beiträge. Daher bietet der aktuelle Bildgrößenüberblick (Infografik, Preview s.u.) für u.a.:
- WhatsApp Business
- Instagram & Pinterest
- u.a.,
... den Jens Wiese für allfacebook.de zusammengestellt hat, die Parameter, welche viel Zeit und Anpassungsaufwand bei der Vorbereitung der entsprechenden Assets sparen können.
„Es gibt keine zweite Chance für einen ersten guten Eindruck ...“ Ihr Profilbild ist das Erste, was den Besuchern bei Ihrem Xing-Profil ins Auge fällt. Profilbilder auf Xing sind seit einiger Zeit quadratisch – seit dem aktuellen Redesign, nicht ganz stringent, mit mal mehr oder weniger abgerundeten Ecken – und sollten eine Größe von 1.024 x 1.024 Pixel haben.
Wählen Sie in Ihrem Profil die Option „Visitenkarte bearbeiten“ für den Upload eines entsprechend zugeschnittenen Fotos. Für das Hintergrundbild benötigen Sie ein 1.280 x 624 Pixel großes Titelbild (.jpg, .bmp oder .png). Wenn Sie dieses platziert haben, lässt es sich zusätzlich per Zoom-in-Schieberegler einstellen. Hilfreich in Design-Fragen ist auch das von Xing kürzlich veröffentlichte PDF mit Design-Richtlinien zum Event-Format.
Trend: Messenger-Marketing im Wandel
Prognose: Wir werden vermehrt Content und Kampagnen sehen, die per Messaging Apps private Dialoge initiieren.
Service-Anfragen und Kundendialog verlagern sich in den sozialen Netzwerken zugunsten von Direktnachrichten ins Messaging per App. Der Kunde nutzt WhatsApp oder den Facebook Messenger, um seine Fragen zu stellen. Dies ändert zwangsläufig auch die Art und Weise, in der Marken und Unternehmen zukünftig mit Kunden kommunizieren bzw. diese aktivieren können. Sie „befinden sich bald in der Situation, dass sie die Menschen nicht mehr mit Inhalten im Messenger bombardieren können, sie dürfen nur noch reagieren“. @JanFirsching, Blogger, Digital & Social Media-Berater bei Brandpunkt, steigt für futurebiz.de ins Thema ein und nimmt gleichzeitig seinen Artikel „Wie Facebook den Messenger in ein soziales Netzwerk umwandelt“ anlässlich der zurückliegenden F8, der Facebook Entwickerkonferenz, wieder auf.
Fakt: Über 1,3 Mrd. Menschen nutzen den Facebook Messenger jeden Monat. Dies führt zu 20 Mrd. Nachrichten, die von Nutzern an Unternehmen geschickt werden.
Zu guter Letzt: Was hält eigentlich der Kunde von Mensch-Maschine-Interaktion?
Conversational Marketing setzt intelligente Chatbots ein, um zu jedem x-beliebigen Zeitpunkt, einen sinnvollen Dialog mit Interessenten führen zu können: automatisierter Kundenservice. Vorteile:
- Unmittelbar, in Echtzeit
- Personalisierte Konversation
- Autoresponder per Messenger
- Interaktion generieren, statt passiv Formulare zu erfassen
- One-to-One-Kommunikation wird skalierbar
- Messenger-Leads, Lead-Qualifizierung per Chat
- Kombination mit E-Mail-Marketing
- Termin-Vereinbarungen per Autopilot
- Feedback-Schleifen sind integriert
Der Bot funktioniert in Zeiten virtueller Assistenz ganz wunderbar als Ansprechpartner. Für Unternehmen gilt es aber auch, hier eine Balance zwischen Automation und dem persönlichen Kontakt zu finden. Bots werden dort als Ansprechpartner interessant, wo Prozessautomatisierung und künstliche Intelligenzen zunehmen. Viele Deutsche sehen es als selbstverständlich an, auch mit einem Chatbot zu kommunizieren – ebenso, wie sie mit ihren smarten Assistenten zuhause sprechen ... Alexa, Bixby, Cortana, Google Assistant & Siri sei dank.
Das belegen die Ergebnisse dieser Bearing Point Studie (die Infografik gibts ungated, die Studie im Tausch gegen Kontaktdaten), und so schreibt es auch BearingPoint-Partner Carsten Schulz, seines Zeichens Berater für Multichannel- & Servicestrategien, Customer Service-Optimierung & Experience Design.
Sei's drum,
... mich erreichen Sie für den fachlichen Austausch oder Ihre Fragen und Anmerkungen noch persönlich bei Xing, LinkedIn, Twitter und ganz „old school“ sogar per Telefon. Obwohl: HubSpot hat doch jetzt diesen neuen Chatbot-Designer, um automatisiert Leads zu qualifizieren, Meetings zu buchen, Kundensupport anzubieten und die personalisierte Kommunikation mit jedem Kunden zu gewährleisten. Vielleicht ... ach, lassen Sie sich doch einfach mal überraschen ...
Ihr André Gotzens